Das Schwertfechten, ein Teil der sog. historical european martial arts (HEMA), erfreut sich einer immer stärkeren Beliebtheit und hat inzwischen weltweit viele Anhänger. Und das, wo seine Wurzeln im ritterlichen Kampf des europäischen Mittelalters liegen: insbesondere Augsburg, Nürnberg und München scheinen Hochburgen dieser Kampfkunst gewesen zu sein, wo derzeit in den Bibliotheken noch viele alte Fechthandschriften der damaligen Zeit liegen.
Da es heutzutage keine in der Praxis überlieferte Tradition des Schwertkampfes mit dem Langschwert gibt, wird anhand dieser Fechtschriften die alte „Kunst des Fechtens“ mit dem Langschwert rekonstruiert und interpretiert. Die meisten Fechtschriften berufen sich dabei auf den deutschen Fechtmeister Johannes Liechtenauer aus dem 14. Jahrhundert.
Fechtlehrer Alexander Hollinger beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit dem Umgang des Langschwertes, seit mehr als 10 Jahren unterrichtet er hauptberuflich diese alte Fechtkunst mit dem am Langen Schwert nach historischem Vorbild.
In einem vielseitigen Training werden die Schwerttechniken in Partnerübungen sicher eingeübt, so dass sie dann im freien Kämpfen kontrolliert angewendet werden können. Neben der körperlichen Fitness stehen beim Schwertkämpfen vor allem mentale Aspekte im Vordergrund. So ist wirklich gutes Fechten nur in einem Zustand innerer Ruhe und absoluter Präsenz möglich. Das überträgt sich automatisch auch in den Alltag und man bleibt auch in den täglichen Stresssituationen klar und handlungsfähig.
Die Europäische Schwertkunst hat 2022 den Titel des deutschen Meisters im Kampf mit dem Langschwert errungen.